Ressourcenprojekt PFLOPF
Pflanzenschutzoptimierung mit Precision Farming
Projekt in Kürze
Von 2019 bis 2026 läuft in den Kantonen Aargau, Thurgau und Zürich das Ressourcenprojekt „Optimierung und Reduktion des Pflanzenschutzmitteleinsatzes mit Precision-Farming-Technologien“ – kurzgenannt PFLOPF: Pflanzenschutzoptimierung mit Precision Farming.
Mit der Umsetzung von sieben technologiebasierten Massnahmen sollen Pflanzenschutzmitteleinsparungen in Höhe von mindestens 25 Prozent erreicht werden.
Etwa 60 Betriebe sind in das Projekt involviert und setzen auf ungefähr 900 Hektaren Acker-, Gemüse-, Obst- und Rebfläche ressourcenschonende Technologien ein.
Projektüberblick
Hintergründe, Herausforderungen, Systemansatz, Ressourcenprojekte
Projekthintergrund
Die Landwirtschaft nutzt Pflanzenschutzmittel zur Sicherung des Pflanzenertrags und der Qualität der Ernteprodukte. Ziel ist ein effizienter Einsatz von Pflanzenschutzmitteln möglichst ohne unerwünschte Nebeneffekte und negative ökologische Folgen. Der 2017 vom Bundesamt für Landwirtschaft lancierte Nationale Aktionsplan Pflanzenschutz zeigt unter anderem Möglichkeiten auf, wie sich die Anwendung und der Verbrauch von Pflanzenschutzmitteln optimieren und reduzieren lassen und fördert Projekte, die die Landwirtschaft bei der Zielerreichung unterstützen.
Im Rahmen dieser Förderung läuft von 2019 bis 2026 das von den kantonalen landwirtschaftlichen Zentren Liebegg (AG), Arenenberg (TG) und Strickhof (ZH) sowie dem Bauernverband Aargau, Verband Thurgauer Landwirtschaft und Zürcher Bauernverband initiierte Ressourcenprojekt „Optimierung und Reduktion des Pflanzenschutzmitteleinsatzes mit Precision-Farming-Technologien“ – kurzgenannt PFLOPF: Pflanzenschutzoptimierung mit Precision Farming.
Herausforderungen mit digitaler Unterstützung angehen
Precision-Farming-Technologien erlauben es, den richtigen Zeitpunkt, den richtigen Ort und die richtige Art einer Pflanzenschutzmassnahme besser bestimmen und durchführen zu können. Dies reicht von der Vermeidung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln durch den Einsatz mechanischer Unkrautkontrollverfahren, über eine Reduktion der Behandlungshäufigkeit durch die Ausnutzung des optimalen Behandlungszeitpunkts, bis zur Eliminierung von Überlappungen innerhalb und ausserhalb des Feldes. Am Markt verfügbare Precision-Farming-Technologien wie satellitengesteuerte (GPS) Lenksysteme, GPS- und sensorgesteuerte Pflanzenschutz- und Hackgeräte, Robotikanwendungen, Drohnen sowie Pflanzenschutz-Prognosesystemen erlauben eine Optimierung und Reduktion des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln.
Alle Systembeteiligten ziehen an einem Strick
Die teilnehmenden Betriebe werden in der Umsetzung intensiv von den kantonalen landwirtschaftlichen Zentren unterstützt. Agroscope, das Kompetenzzentrum des Bundes für landwirtschaftliche Forschung, führt die wissenschaftliche Projektbegleitung durch. Das Wirkungsmonitoring erlaubt eine Aussage über die Effizienz der durchgeführten Massnahmen und zeigt allfälligen Handlungsbedarf und Optimierungsansätze auf.
In der Umsetzung kommen auch die Kompetenzen der Swiss Future Farm in Tänikon zum Tragen. Die Swiss Future Farm ist ein gemeinsames Projekt des Thurgauer Bildungs- und Beratungszentrums Arenenberg, des schweizerischen Landtechnikhändlers GVS-Agrar und des US-amerikanischen Landtechnikherstellers AGCO. Sie bietet auf Basis des Versuchsbetriebs Tänikon als durchgängig digitalisiertem landwirtschaftlichem Betrieb eine Plattform für integrierte Forschung, Bildung und Beratung im Bereich digitale Durchdringung landwirtschaftlicher Produktionsverfahren. Der in direkter Nachbarschaft gelegene Agroscope-Standort Tänikon bietet die Möglichkeit für einen direkten Knowhowtransfer aus der praxisangewandten Forschung in den Bereichen digitale Produktion, Automatisierung und Arbeitsgestaltung.
Überblick Ressourcenprojekte
Das Ressourcenprogramm des Bundesamtes für Landwirtschaft ist ein Innovationsprogramm der Landwirtschaft.
Im Vordergrund steht die Unterstützung von Neuerungen, die nachweislich wirksam sind und deren Erprobung in einer Region oder Branche einen Erkenntnisgewinn über die Projektregion respektive Projektbranche hinaus hat.
Unterstützt werden organisatorische, strukturelle und technische Neuerungen, zu deren Einführung eine finanzielle Unterstützung notwendig ist. Nach Ablauf dieser Anschubfinanzierung soll die Wirkung in Bezug auf die erreichte Verbesserung der Nachhaltigkeit mindestens beibehalten werden.
Die ökologische Verbesserung soll nicht durch die Reduktion der inländischen Produktion, sondern durch eine Steigerung der Effizienz beim Ressourceneinsatz erreicht werden.
Praxisberichte von Projektteilnehmern
Betriebsleiter erzählen, weshalb sie an PFLOPF teilnehmen und welche Technologien bei ihnen im Ackerbau zum Einsatz kommen. Praxiswissen von Berufskollegen auf den Punkt gebracht.
Projekterkenntnisse
Alle Projekterkenntnisse zu digitalen Technologien beim Pflanzenschutz sind auf der Wissensplattform www.agripedia.ch verfügbar.
Die verschiedenen Technologien sind einfach, aufs Wesentliche fokussiert, vorgestellt: Um was geht es? Wie sieht es bei den Technologien im Detail aus? Wo finde ich Unterstützung?
Kantonale Projektträger
Kanton Aargau - Landwirtschaftliches Zentrum Liebegg
Andreas Distel | Leiter Pflanzenschutzdienst / Feldbau
Liebegg 1 | 5722 Gränichen | 062 855 86 84 | andreas.distel@ag.ch
Kanton Thurgau - Bildungs- und Beratungszentrum Arenenberg
Christian Eggenberger | Leiter Beratung Entwicklung Innovation
Arenenberg 8 | 8268 Salenstein | 058 345 85 04 | christian.eggenberger@tg.ch
Kanton Zürich - Strickhof - Kompetenzzentrum in Agrar-, Lebensmittel- und Hauswirtschaft
Anna Brugger | Bereichsleitung Pflanzenbau & Agrartechnik
Eschikon 21 | 8315 Lindau | 058 105 85 10 | anna.brugger@strickhof.ch